Freitag, 17. Juli 2015

Tag 30 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Ich habe es wirklich geschafft! Zuckerfest ist heute, doch damit kann ich wenig anfangen!
 
Natürlich wurde mir auch darüber ausführlich berichtet. Von Familie zu Familie wird gepilgert und überall wird Süßes angeboten und natürlich gegessen. Unmengen! Das ist nun wirklich nichts für mich, doch habe ich mir Nüsse mit Schokolade überzogen besorgt, denn die mag ich gerne und ich wollte unbedingt ein paar Kugeln Eis schlecken.
 
Weder die Nüsse, noch das Eis hab ich genossen. Mein ältester Sohn hat mich zu einem Vitamindrink in der Stadt eingeladen und der war so herrlich, dass ich gar nichts mehr anderes Süßes wollte.
 
Nachdem ich gestern noch ausgiebig gegessen hatte und heute morgen, wie jeden morgen mein Gewischt checkte bin ich zu einer tollen Personenwaagebesitzerin geradelt und habe dort erfahren, dass ich 4,8 kg und 2% Fett verloren habe. Ja, auch habe ich den Ramadan nicht gemacht um Abzunehmen ist es schon schön zu sehen, dass ich Gewicht verloren habe. :)
 
Ich wollte ein besonderes Abendessen und so gab es Fisch in allen möglichen Variationen, mit Couscous, Zucchini und selbstgemachte Pommes Frites. Es war herrlich!
 
Irgendwie ist es eigenartig unter Tags zu Essen. Am meisten habe ich getrunken, Wasser. Es war heute recht heiß und mit dem Rad überall hin zu strampeln macht durstig und müde.
 
Der Ramadan ist vorbei!
 
3 Tage wird nun gefeiert!
 
Ich habe es wirklich geschafft, habe durchgehalten und fühle mich gut. Ich bin glücklich und fühle mich gesegnet. Muss noch alles ein wenig sortieren, was ich erlebt habe.
 
Jetzt wird nicht mehr Abends gegessen. Irgendwie ist das zu meiner Zeit geworden. Ich konnte in aller Ruhe speisen, wurde nicht gestört und hatte Zeit für mich. Das einzig Unangenehme war mit vollem Bauch zu Bett zu gehen. Doch auch daran hab ich mich solala gewöhnt.
 
Anstatt Abends wird morgen Früh wird mein Magen knurren, A.-Alexandra
 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Tag 29 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat


 
Der letzte Tag, an dem ich Abends im dunkeln esse und mit vollem Bauch zu Bett gehen werde!
 
Auch heute wurde ich wieder einmal gefragt, was mir das Ramadan-Fasten gebracht hat? Warum ich es tu und ob ich es nächstes Jahr wieder machen werde? Diese Fragen höre ich immer wieder. Ich werde sie morgen beantworten. Heute habe ich noch Hunger und kann mich nicht mehr so gut konzentrieren. Manchmal ist es schwer, wenn der Bauch sich immer wieder meldet.
 
Heute will ich Abends das letzte Mal mit Genuss essen. War extra im Supermarkt um mir Kirschen, Wassermelone, Weintrauben und Nektarinen zu holen. Die Harira, von gestern, wartet schon auf mich und ich habe noch hartes deutsches Brot zum eintunken.
 
Gestern habe ich Freunde mit österreichischer Küche bekocht. Es war mir wirklich ein Vergnügen kleine Wiener Schnitzel und Champignons zu panieren und heraus zu backen, dazu einen Erdäpfelsalat. Als Nachtisch gab es Apfelstrudel, den ich zum Glück schon am Vortag gemacht habe. Die typisch marokkanische Suppe und Datteln, sowie Honighäppchen wurden mitgebracht. 
 
Ja, es hat gemundet und es ist fast alles gegessen worden. Heute Vormittag konnte ich noch eine andere Freundin mit ein paar Bissen beglücken.
 
Ich bin dankbar und glücklich auch die Möglichkeit gehabt zu haben andere an meinen Tisch zu bewirten. Zwar nicht mit traditionellen türkisch, oder marokkanischen Speisen, aber mit Gerichten die sie nicht kennen.

Heute Abend wird verkündet, ob morgen wirklich der letzte Tag des Ramadan ist. Wenn ja, dann ist morgen Zuckerfest, dann hat es sich "ausgefastet"!

Auf morgen, A.-Alexandra
 

Mittwoch, 15. Juli 2015

Tag 28 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat


Gestern habe ich herrlich gegessen und heute werde ich hoffentlich gut kochen!
 
Die Speisen, die gestern aufgetischt wurden waren wunderbar. Marie-Louise und ich sind einer Einladung gefolgt, die letzte Woche beim Essen der "Strahlenden" ausgesprochen wurde. So lieb finde ich es immer wieder von anderen eingeladen zu werden und auch immer wieder anderes Essen zu probieren.
 
Auch hier wurde zwischen den verschiedenen Gängen gebetet. Auf einmal zieht sich die Frau des Hauses zurück, hüllt sich in ihr Kopftuch, legt ein Tuch auf den Boden und beginnt ihr Gebet in all dem Trubel der gerade herrscht. Etwas passiert aber und auf einmal wird es still. Gespräche verstummen. Ich konnte im Fenster die Umrisse der verschiedenen Gebetshaltungen sehen und fand das wunderschön.
 
Heute ist Mittwoch, heute werde ich Freunde verköstigen mit Wiener Küche. Ich bin aufgeregt und hoffe, dass mir der Erdäpfelsalat gelingt, denn kosten darf ich ja nicht. Ich habe Hühnerfleisch und Champignons besorgt die ich panieren will. Kleine Portionen sollen es sein, damit jeder wenn gewünscht mit den Händen essen kann.

Eineinhalb Stunden habe ich geschlafen, jetzt fühle ich mich besser, viel besser.
 
Ich bin aufgeregt und muss jetzt an die Arbeit. A.-Alexandra

Sonntag, 12. Juli 2015

Tag 26 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

Was für ein Tag! Voll, so voll! Ich bin müde!
Das Schuljahr ist fast zu Ende, die letzte Schulwoche hat heute begonnen, das bedeutet Feste.
Heute haben wir in der Schule einen Geburtstag vorgefeiert, danach wurden wir vom Overblijf beschenkt und es gab allerlei Leckeres. (Habe mir etwas für den Abend eingepackt)

....müde, müde, müde....

Samstag, 11. Juli 2015

Tag 24 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Oh, wie war es doch herrlich gestern! Wir Frauen und Kinder haben soviel gelacht beim gemeinsamen abendlichem Fastenbrechen. Marie-Louise hat sich so willkommen gefühlt und hat das Essen sichtlich genossen.
 
Traditionell wurde das Fasten mit einer Dattel und einem Glas Wasser gebrochen, danach folgte ein Avocado-Bananen-Milch-Shake, eine Harira und Wasser-, Honigmelone und Kirschen.
 
Danach haben die Frauen und älteren Kinder sich verhüllt, ein dickeres Tuch gegen Osten ausgebreitet und ihre Gebete gesprochen. Der Junge des Hauses, der mit seiner Schwester am Fastenüben ist hat sein Gebet laut gesprochen in dieser fast singenden Art. Wunderschön um anzuhören. Es wurde im Wohnzimmer gebetet, danach ging es essend weiter.
 
Es gab Börek mit Spinat und Schafskäse gefüllt. (Ich liebe Börek, einer meiner Tanten aus der Vojvodina hat immer wieder Börek gemacht). Dann gab es noch Wraps mit Hühnerfleisch, Käse und Gurken und Teigtaschen mit Fleisch gefüllt.
 
Marie-Louise hat für den Nachtisch gesorgt, der mit süßem marokkanischem Tee eingenommen wurde.
 
Zum Glück waren wir mit den Fahrrädern unterwegs und haben so gleich ein wenig an Völlegefühl abgestrammpelt. Als ich um 1 Uhr ins Bett gefallen bin, war ich glücklich satt und dankbar so liebe Menschen zu kennen.
 
Mit meinen 3 Jüngsten hatte ich heute eine wunderschöne Aktivität. Organisiert von der Primarvereinigung (unsere Kinderorganisation der Kirche) vom Pfahl Rotterdam in den Drunense Duinen. Die Kinder haben in verschiedenen Aktivitäten Gleichnisse die Jesus erzählt hat, oder Ereignisse die er erlebt hat mit all ihren Sinnen nachleben dürfen. Ich hatte 3 eifrige Forscher und war überrascht wie Vienne bei allem mitmachte.
 
Jesus ist der Mittelpunkt meines religiösen Lebens. A.-Alexandra

Freitag, 10. Juli 2015

Tag 23 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat


Ich bin noch immer mit meinen Gedanken in der Moschee. Eine meiner Freundinnen, die den Namen einer Tochter Mohammads trägt, der "die Leuchtende“, "Strahlende" bedeutet, hat mich heute zum Mittagsgebet in die Moschee hier in 's-Hertogenbosch mitgenommen.
 
 
Vor 16 Jahren war ich das erste Mal in einer Moschee, in einer ganz besonderen in Jerusalem. Ich habe den Felsendom besucht, der eigentlich nicht Moschee genannt wird sondern Schrein. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Nach der islamischen Tradition soll Mohammed von diesem Felsen aus in den Himmel aufgenommen worden sein und seine Begegnung mit den früheren Propheten des Judentums und Jesus angetreten haben.Vor dem betreten des Domes habe ich mich an öffentlichen Wasserstellen gewaschen.
 
Diesmal habe ich mich Zuhause gewaschen, den nur gewaschen sollte eine Moschee betreten werden. Gesicht, Hände und Arme und zuletzt die Füße. Socken eingesteckt, den es sollen keine nackten Füße gezeigt werden. Sie hat mich in eines ihrer Kopftücher gehüllt. So hab ich mich noch nie gefühlt. Zwar weiß ich wie es ist ein Kopftuch zu tragen, aber nicht auf diese Art und Weise.
 
 
In der Moschee angekommen haben wir unsere Schuhe ausgezogen und auf in eines der Regale gelegt, schnell die Socken an und sind zu den verhüllten Frauen in den Gebetsraum gegangen. Alles sitzt auf einen wunderbar weichem Teppich. (So etwas hätte ich gerne zu Hause). Die Moschee wird mit dem rechten Fuß betreten und mit dem linken Fuß verlässt man sie wieder. Darauf habe ich geachtet. Jede Frau spricht ihre Gebete zu Gott. Die leise über ihre Lippen laufen, dazu werden Handzeichen und verschiedene Verbeugungen in denen sie innehält gemacht. Die die nicht beten tauschen sich noch aus, manchmal leise und andächtig, doch auch laut. (Das kenn' ich nur zu gut)
 
Nach einiger Zeit wurde eine Lesung gehalten natürlich in arabischer Sprache, alles war in der Sprache Mohammads. Dazu wurde unter anderem ein Zeichen gemacht, das Vergebung bedeutet. Die kann ich immer gebrauchen dachte ich.
 
Immer wieder habe ich mir die betenden Frauen angeschaut. Wie mache voll ehrerbiet, andere müde (wahrscheinlich vom Ramadan), manche schienen gelangweilt ihrem Vorbeter, Imam, folgen. Dieser Imam, hatte eine sehr eindringliche, forsche Stimme. Die Art wie er sprach lies bei jeder Endung eines Satzes mit Kraft gepresste Luft seinen Mund verlassen. Wenn ich nicht wüsste, dass er eine Lesung, mit den Gläubigen teilt, hätte ich gesagt, der "schimpft ein bisserl rum".
 
Später haben alle Frauen gemeinsam gebetet. Ich habe alle Zeichen nachgemacht und auch mit meiner verhüllten Stirn den Boden berührt. Noch nie habe ich mich so vor Gott verneigt. Noch nie hat meine Stirn im Gebet den Boden berührt. Kein Wort kam über meine Lippen. Ich war so beeindruckt. Das ich auch später im Auto nicht viel sprach, das Kopftuch ablegte und mich bedankte.
 
Heute Abend sind meine älteste Tochter und ich im Hause "der Strahlenden" zum Essen eingeladen. Sie macht ihrem Namen alle Ehre, den sie strahlt wie die Sonne. A.-Alexandra

Donnerstag, 9. Juli 2015

Tag 22 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Die gestrigen Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren und Melone waren herrlich! Natürlich habe ich auch noch einiges anderes gegessen, doch war es zu wenig wie ich heute Früh bemerkte.
 
In den letzten Tage erzählte mir meine Waage immer wieder, dass ich doch abnehme, was mich natürlich freut. Meine Zahnärztin hat mir ein Kompliment betreffend meiner Figur gemacht. Als sie dann noch hörte, sie ist auch Muslimin, das ich den Ramadan faste, war das das Thema während der ganzen Behandlung. Und ja, ich konnte ja nicht viel sagen, doch hörte ich ihr mit Freude zu, denn sie hatte vieles Interessantes zu erzählen.
 
Meine Zahnärztin ist eine ganz moderne Kopftuchlose gebürtige Istanbulerin. Das gute ist, wir können in so manchen Sprachen miteinander reden und sie weiß, dass ich Eitel bin und meine Zähne nicht die beste Qualität haben.
 
Heute habe ich schon vorgekocht. Eine Wintersuppe. Erstens ist mir noch immer kalt, obwohl es schon wärmer geworden ist. Erwtensoep, mag ich sehr, egal ob es Winter ist oder nicht.
 
Freu mich schon auf Morgen, den...... da werde ich die Moschee in unserer Stadt besuchen. A.-Alexandra
 
 

Mittwoch, 8. Juli 2015

Tag 21 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat


Regen, Regen, Regen. Es regnet fast den ganzen Tag und es ist kalt geworden. Eigentlich sollte ich glücklich darüber sein, aber ich habe es doch lieber warm, oder von mir aus kann es super-heiß sein.

Gestern habe ich nochmals ein herrliches marokkanisches Essen genossen. Ich werde verwöhnt und das tut so gut. Ich bin noch immer verwundert über die Offenheit die mir entgegengebracht wird. Der Islam in den Medien macht mir Angst. Was ich sehe und miterlebe wie Menschen ihren Glauben leben, dann habe ich keine Angst, sondern fühle mich wohl und bin dankbar soviel Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Demut zu sehen.
 
Ich bin ganz auf dem Marokko-Trip! Würde gerne sofort einen Flug nehmen um noch die letzten Tage des Ramadan mitzuerleben. Eine echte Medina würde ich gerne sehen und miterleben wie dort gelebt wird. Ich genieße eine Dokumentation nach der anderen auf YouTube. Bekomme nicht genug.
 
 
Diesen hier habe ich schon einige Male gesehen und so würde ich Marrakesch auch gerne erleben.

Herrlichen Erdbeeren haben es mir heute angetan. Ich habe 2 Kilo davon gekauft und kann es nicht und garnicht erwarten Abends davon zu naschen. A.-Alexandra
 

Dienstag, 7. Juli 2015

Tag 20 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat


An manchen Tagen ist das Fasten schwer, heute ist so ein Tag!
 
Da ich bis jetzt jede Woche zum Essen bei meiner "TausendundeinerNacht-Freundin", eingeladen war,  habe ich heute eine österreichische Roulade mit Erdbeermarmelade  gemacht, die ich am Abend vorbeibringen werde.
 
Außerdem habe ich mir gedacht, ich würde auch sehr gerne ein Essen geben. Und zu meinem Glück wurde meine Einladung gerne angenommen. Somit werde ich nächste Woche Mittwoch selber ein Essen geben mit typisch österreichischen Gerichten. Für die Baklava und traditionelle Harira wird gesorgt.

A.-Alexandra

Montag, 6. Juli 2015

Tag 19 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Von einem Ort zum anderen gehetzt und ca. 25 km mit dem Fahrrad zurückgelegt. Das war mein Tag. Und "nanonanet" war ich am Nachmittag geschlaucht und habe zwischen dem Geplapper meiner zwei Jüngsten eine kleine Mütze Schlaf gegönnt.
 
Heute bin ich auf Unverständnis gestoßen, dass ich den Ramadan faste. Natürlich gefällt mir das nicht, aber ich kann es verstehen. Es ist nicht unbedingt gesund mit vollem Bauch schlafen zu gehen, obwohl ich es manchmal mag, aber meistens nicht.
 
Ich mag es den Ramadan zu fasten. Ich habe das Gefühl tief in mich zu gehen.
 
Im Moment warte ich schon Sehnsüchtig auf das Brechen des Fastens. Ich bin sehr froh, einen vollen Kühlschrank zu haben und wählen zu können was und wieviel ich esse.
 
Habe mir auch Gedanken gemacht, was ich nach dem Ramadan machen werde für meine 30 Tage.
 
Ideen sind willkommen! A.-Alexandra

Sonntag, 5. Juli 2015

Tag 18 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
2 Kranke, 1 anhängliches Sommerbaby ein äußerst anstrengend, aber auch entspannender Sonntag.
 
Nachdem ich nur 2 Stunden geschlafen habe und immer wieder an 3 verschiedenen Betten Kranke gepflegt habe, hatte ich mitten in der Nacht auf einmal doch ein sehr gutes Gefühl um über Fasten zu sprechen in meiner FHV (Frauenhilfsvereinsklasse) gesprochen.
 
Seitdem ich den Ramadan faste habe ich eine ganz andere Sicht auf das Fasten bekommen. In den letzten 2 Wochen bin ich tiefer in mich getaucht. Verbringe ganz automatisch viel mehr Zeit mit mir und achte was mein Körper, oder Geist braucht. Meine Kommunikation zu Gott ist anders geworden. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich im Gedanken die ganze Zeit mit Gott verbunden. Alles Mögliche und Unmögliche erzähle ich, ohne jetzt in eine erbietige Gebetshaltung einzunehmen. Ich habe schon immer spontan gebetet, aber jetzt kommt es mir mehr und tiefer vor.
 
Die Kinder sind so wie immer und wie ich schon öfter geschrieben habe, habe ich mehr Geduld, sehe manches nicht so streng und gönne mir manchmal eine kleine Auszeit.
 
Ich habe mich noch nicht daran gewöhnt den ganzen Tag nichts zu mir zu nehmen und natürlich beginne ich ab einer bestimmten Zeit die Stunden zu zählen.
 
Bewunderung empfinde ich für meine muslimischen Freunde und gerne hätte ich mehr Zeit mit ihnen. Alleine zu fasten ist einsam-schön. A.-Alexandra

Samstag, 4. Juli 2015

Tag 17 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat


Samstag, ich mag Samstage. Länger im Bett bleiben, alles langsamer angehen, im Pinterest schmöckern und heute habe ich von einem kleinen Pool geträumt.
 
Zwischen Träumen und Wirklichkeit so hin und her jongliert und Zeit an der Maas und im Planschbecken verbracht. Es ist nämlich HEISS.
 
Das Grillen am Abend, hat mich doch recht verführt, doch Meneer van Duin hat wie immer an mich gedacht und extra für mich einige leckeren Fleischstücke aufbewahrt.
 
Morgen habe ich eine Klasse in der Frauenhilfsvereinigung  zu geben und ich weiß noch immer nicht was für ein Thema ich wählen soll. Meine älteste Tochter hat mich auf den Gedanken des Fastens gebracht. Morgen ist auch Fastsonntag. Jeden ersten Sonntag im Monat wird gefastet. 2 Hauptmahlzeiten werden ausgelassen und das ersparte Geld als Opfergabe gegeben. Mit dem Geld wird geholfen, wo es gerade nötig ist. Das Thema weiß ich noch nicht. Kann nicht schlüssig werden.
 
Vielleicht hilft mir die Nahrungsaufnahme meine Gehirnzellen schneller laufen zu lassen!
 
A.-Alexandra

Freitag, 3. Juli 2015

Tag 16 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat


Die Hälfte ist geschafft, noch 14 Tage!
 
Ich würde gerne Marokko besuchen. Habe mir schon einige Dokumentationen angeschaut und bin fasziniert. Also Marokko steht auf meiner Reisewunschliste, die ich einmal erfüllen werde. So hoffe ich!
 
Die letzten Tage sind schnell vergangen und ja, es ist noch immer HEISS. Die Kinder hatten heute zum Teil Schulfrei, oder kürzer Schule, da es so heiß ist.

Ich war heute irgendwie sehr unruhig, hatte andauernd Durst und das Wasserspülen hat mich auch nicht mehr beruhigt. Meine Unruhe haben leider meine Kinder zu spüren bekommen und um ihnen nicht ganz den Tag zu vermiesen, haben wir der Hitze und der schlechten Laune meinerseits am Strand des Engelermeeres getrotzt. Es ist schon komisch für mich am Strand zu sein, da ich mich irgendwie nicht wohl fühle dort zu sein. Zu viele Menschen, zu nackte Menschen und ich selber bin auch fast nackt.
 
Am Abend hab ich mit den zwei Jüngsten und unserer Hündin den Tag an der Maas ausklingen lassen, ca. 10 Minuten von unserem Haus entfernt ist ein netter Strand. Cyra, unser Vierbeiner, und die Kleinen mögen es dort sehr.
 
Und ja, ich bin noch immer durstig. Stell mir nicht mehr vor, was ich alles essen möchte, sondern was ich trinken will. Viel und kalt. A.-Alexandra

Donnerstag, 2. Juli 2015

Tag 15 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Oh, dass Essen gestern war so herrlich! Ich hatte kaum Schlaf heute Nacht, doch hab ich so genossen.
Noch immer ist es HEISS. Ich bin so durstig. Durst zu haben fühlt sich ganz anders an als Hunger. Am Fahrrad bin ich langsam unterwegs. Eines mag ich in den Niederlanden sehr, wenn es heiß ist, es geht immer der Wind. Somit ist es am Fahrrad besser als im Auto.
 
Das kleine Planschbecken ist andauernd "besetzt". In meinen Tagträumen male ich mir einen netten kleinen Pool aus mit Gegenstromanlage. Ja, dass wäre das passende für mich und natürlich die ganze Familie.
 
In den letzten Tagen bemerke ich immer wieder, dass ich ganz spontan im Gedanken am Beten bin. Und noch immer denke ich sehr über mein Leben nach. Entscheidungen die ich getroffen habe. Wie ich so manches besser machen kann, etc.
 
Ich merke für mich, wenn ich nicht esse oder trinke wie viel Zeit ich mir da erspare, aber auch das ich die Zeit anders nütze und anderes Unwichtiges kaum mehr in mein Leben lasse. Außer meine deutsche Seifenoper die ich immer im Internet im nachhinein anschaue oder nur anhöre, meistens beim Kochen, oder aufräumen.
 
Wenn ich in den heiligen Schriften lese merke ich, dass ich viel mehr verstehe und dass es mir leichter fällt.
 
Mit dem Gedanken bin ich schon nach 22 Uhr und das ist es bald. Hier in den Niederlanden sind die Tage im Ramadan am längsten. Auf morgen, A.-Alexandra

Tag 14 Ramadan, eine Christin im muslimischen Fastenmonat

 
Gestern war ich trotz der Hitze den ganzen Vormittag mit dem Fahrrad unterwegs. Heute war ich ganz erschöpft und habe versucht den ganzen Tag ruhig und entspannend zu verbringen, nachdem ich in der Früh noch die Einkäufe erledigt habe. Wir haben wieder fast 40 Grad zum Glück kann ich mich immer wieder abkühlen, doch was machen meine Muslimischen Freundinnen bei diesem Wetter, die gehen nämlich nicht schwimmen.
 
Jetzt ist es 2 Uhr morgens und ich bin noch ganz aufgekratzt. Hatte am Abend eine herrliche Yogastunde. War ganz erstaunt, dass ich noch so beweglich bin und wie gut sich Yoga mit leerem Bauch machen lässt. Ich mag Yoga. Ich mag Yoga sehr, auch wenn ich nicht so gut darin bin und oft nicht die Möglichkeit habe. Ein inniger Wunsch ist es einmal den Jakobsweg zu gehen, zu fasten und Yoga zu machen. Mein Lehrer in Wien hatte dieses Programm oft geleitet.
 
Hatte den ganzen Tag keine Beschwerden, da ich wusste, dass mich am Abend ein herrliches marokkanischen Essen erwarten. Meine Freundin mit dem wunderschönen Namen aus TausendundeinerNacht hat mich zum Essen eingeladen. Ich habe ihre jüngste Schwester kennengelernt die ihren Glauben sichtlich strenger lebt. Eine beeindruckende Schönheit.
 
Schaut selbst wie lecker und geschmackvoll der Tisch im Garten gedeckt ist. Und ja, es gab wieder Suppe.
 
 
Es ist für mich immer wieder erstaunlich wieviel ich jedesmal lerne wenn ich mit muslimische Frauen zusammen bin. Voll Geduld und sichtlicher Freude beantworten sie alle meine Fragen. Und ich habe viele, viele Fragen. Frauen über die Art und Weise ihrer Kleidung, wie sie ihren Partner finden, ob sie ein Kopftuch tragen wenn sie im Krankenhaus gebären und noch so manche andere Fragen? Alle Fragen werden beantwortet und keine einzige Frage wurde belächelt, oder abgewiesen. Ich bin sehr dankbar für diese besondere Freundschaft und die ich durch das Fasten im Ramadan irgendwie dazugehöre.
 
 
Jetzt wo ich noch schnell schreibe scheint der Mond zum Fester rein. Gute Nacht, A.-Alexandra